Geschichte

Die Donauschwaben sind Namensgeber der AV SUEVIA. Sie hatten über Generationen im heutigen Ungarn, Rumänien, Kroatien und Serbien gelebt. Ursprünglich kamen sie aus Baden-Württemberg, Elsass und anderen deutschen Gebieten per „Ulmer-Schachteln“ auf der Donau  in 3 Wellen  in das nach den Türkenkriegen menschenleere südöstliche Gebiet der Monarchie.
Diese „Schwabenzüge“ fanden unter Karl VI., Maria Theresia und Joseph II. statt. Besonders gefördert wurden sie durch die Einwanderungspatente 1752 der Kaiserin Maria Theresia.

In den letzten Kriegsjahren des 2. Weltkrieges und nach Kriegsende wurde die deutschsprachige Bevölkerung, ua. die „Donauschwaben“ aus ihrer Heimat Südosteuropa vertrieben. Ein Teil von Ihnen fand  in Österreich eine neue Heimat. Den donauschwäbischen Jugendlichen bot sich in Eferding/OÖ. die Möglichkeit einen Schulabschluss zu erreichen: Manche von Ihnen wählten Graz  als Studienort.
Sie hielten zusammen und fanden bei der AV AUSTRIA im ÖKV Freunde. Hier wirktedamalsauch der bekannte und beliebteMathematik-Professoran der TU-Graz, Bernhard Baule,welcher die Anregung zur Gründung  einer eigenen  Verbindung gab. So wurde am 3. März 1951 die akad. Vereinigung AV SUEVIA aus der Taufe gehoben. Gründungssenior war Tino Krebs. 35 Mitglieder traten der Verbindung bei.

Zuerst traf man sich unregelmäßig bei der „Rosa“ – Ecke Leonhardstraße/Merangasse. Später wurde die erste Bude in der Heinrichstraße gefunden. Nach der ersten Blüte der Verbindung durch die große Zahl an Gründungsburschen kamen hinsichtlich des Nachwuchses magerere Jahre. Mit Stützburschen aus der KATV NORICA und Studenten aus dem katholischen Studentenheim in der Carnerigasse gelang eine Wiederbelebung.
In der Heinrichstraße mietete die Verbindung auch Wohnungen an und gründete den „Heimverein Suevia“, der Bundesbrüdern günstiges Wohnen ermöglichte. In den 60er Jahren kamen viele Bundesbrüder in die Verbindung. Ausgangspunkt war das Studentenheim der Akademikerhilfe.

Aktiv beteiligte man sich an dem Hochschulleben. So wurde Adam Krier Vorsitzender des Wahlblocks, des bestimmenden Elementes der Hochschülerschaft.
Prof. Stefan Schuy war nicht nur viele Jahre Dekan sondern auch 4 Semester Rektor der TU Graz. Auch heute haben Sueven verantwortungsvolle Funktionen in den Universitäten inne; beispielsweise Prof. Karl Crailsheim als Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät der KFU- Graz.
Die Bude in der Heinrichstraße war klein, sodass eine neue gesucht und schließlich in der Wickenburggasse 4 gefunden wurde, die noch heute der Sitz der Verbindung ist. In Eigenregie erfolgten der Umbau und die Adaptierung. In der Zwischenzeit geschah das noch dreimal. Der vorletzte gelungene Umbau erfolgte 2003, heuer 2015 schloss sich wieder eine Renovierung an.

1971- anlässlich des 20. Stiftungsfestes – veranstaltete die AV SUEVIA in Graz ein Europa – Symposium mit internationalen Vortragenden: Dr. Otto Habsburg – der auch Ehrenphilister unserer Verbindung wurde –, Präsident Giscard d`Estaing, MR Dr. Fritz Wittmann und Prof. Dr. Robert Pourvoyeur.
Auch das 40. Stiftungsfest 1991 war prominent besucht, ua. hielt der damalige Personallandesrat Dr. Gerhard Hirschmann den Festvortrag in vertretung von Wissenschaftsminister Dr. Erhard Busek. In dieser Zeit wurden Kontakte zur ursprünglichen Heimat der Gründungsmitglieder rund um die Stadt Pecs (früher: Fünfkirchen) und dem zugehörigen Bistum geknüpft.

Nach der Hochblüte der 60er, 70er und 80er Jahre schrumpfte der Aktivenstand und zum 50. Stiftungsfest 2001 war die Verbindung praktisch ohne Aktive! Trotzdem wurde dieser Anlass gebührend gefeiert und den Gründungsmitgliedern das 100 – Semester Band überreicht.
Der „Heimverein Suevia“ wurde aufgelöst, da die Universität als Hauseignerin eine Generalsanierung vorsah und eine Mitfinanzierung der Renovierung des Hauses nicht möglich war.
Die Verbindung selbst stand vor der Sistierung.

Da beschlossen zwei Kartellbrüder der AV WINFRIDIA mit Unterstützung ihres Philisterseniors die AV SUEVIA zu reaktivieren. Mit großer Freude wurde das Angebot angenommen und die Unterstützung der Altherrenschaft zugesagt. Damit haben alle drei ältere KV-Verbindungen in Graz zum Bestehen der AV SUEVIA beigetragen. Andererseits haben viele Sueven bei der Entstehung der AV TASSILO in Linz mitgewirkt und sind dort Mitglied geworden. Gründungssenior BB Tino Krebs ist übrigens auch Mitglied bei der Ur-KV- Verbindung KSSTV Alemannia München (hat die Sueven-Bandfarben in umgekehrter Reihenfolge) und stellt den Bezug zum KV.in Deutschland dar.

Nun, Anfang des neuen Jahrtausends, konnten die Bude wieder adaptiert und die ersten Fuchsen gefunden werden, vor allem durch eine enge Partnerschaft mit der MKV-Verbindung K:Ö:M:L: NORMANNIA. Ein reges Budenleben, gute Atmosphäre und interessante Veranstaltungen ließen die Zahl der Bundesbrüder ansteigen.
Im Studienjahr 2009/2010 wurde sogar der Vorort der österr. Kartellverbindungen übernommen.
2011 feierte die AV SUEVIA ihr 60. Stiftungsfest. Neben der Begegnung und dem gemeinsamen Feiern stand wieder Europa im Mittelpunkt. Vizekanzler a.D. Dr. Erhard Busek widmete seinen Festvortrag dem Thema Europa.

Damit wurde eines der 4 Prinzipien„patria“ – gewürdigt, das gerade die Sueven mit ihrer Herkunft im weiteren Rahmen, nämlich in Europa, sehen. Die Donau ist dafür ein wichtiges Ost-West Bindeglied, die Donauschwaben haben dies in jahrhundertelanger Tradition gezeigt.

Sichtbar wurde unser Prinzip „religio“ durch die Aufnahme von Altabt P. Gregor Ulrich Henckel – Donnersmarck in unsere AV SUEVIA. Die Adventbesinnung mit ihm in Heiligenkreuz ist zur Tradition geworden.

Das Prinzip „amititia“ lebt durch die Begegnungen und gemeinsame Feiern der Bundesbrüder. Die gut ausgestattete Bude ist dazu sehr hilfreich, es werden aber immer wieder auch gesellige Treffen extern organisiert, vor allem ist die Christi-Himmelfahrt Buschenschankfahrt in die Südsteiermark zu erwähnen.

Dem Prinzip „scientia“ sind die vielen wissenschaftlichen Abende mit Vorträgen und Diskussionen auf der Bude gewidmet, die über gute elektronische Einrichtungen verfügt.

Auf dieser gemeinsamen Basis wollen und werden wir auch die Zukunft der AV SUEVIA unter unserem Leitspruch „TREU, MUTIG, WAHR“ sichern und gestalten.